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Michael Müller ist ein Macher

By 6. Juli 2020Juli 10th, 2020Allgemein

Michael Müller ist ein Macher

Am 10. Juli 2020 feierte Lagerleiter Michael Müller sein 25-jähriges Betriebsjubiläum bei der Spedition Wüst. Im Interview berichtet er von einem ungewöhnlichen Werdegang in einem außergewöhnlichen Unternehmen.

Michael, wie bist du zur Spedition Wüst gekommen?

Michael Müller: Ich bin gelernter Elektriker und die Spedition Wüst suchte 1995 einen für die Umzugstruppe. Ich habe mich also beworben und wurde nicht genommen. Den Vorzug hat ein anderer Bewerber erhalten, der war Schreiner und verstand sich auch aufs Elektrische. Mir wurde aber spontan eine Stelle als Nahverkehrsfahrer angeboten. Das war die erste Wendung, die ich bei meinem Arbeitgeber erlebt habe. Es sollten dann noch einige weitere kommen.

Hattest du einen großen Führerschein?

Michael Müller: Am Anfang war ich mit dem 7,5-Tonner unterwegs, den Führerschein Klasse 2 habe ich erst später gemacht. Als Springer habe ich alle Bereiche der Spedition kennengelernt und bin mit dem großen Führerschein dann auch mit der Umzugstruppe mitgefahren. Und natürlich habe ich mich um die elektrischen Geräte und die Installation im Betrieb gekümmert. Ich habe einfach versucht, mich nützlich zu machen.

Wie kamst du zur Kontraktlogistik?

Michael Müller: Als wir 2006 das Logistikzentrum Ansbach eröffnet haben, wechselte der Logistikleiter von Weißenburg nach Ansbach. Ich wurde von meinem Chef Matthias Schork gefragt, ob ich nachrücken will und ich hab ja gesagt. Das war wieder eine Wendung.

Woher hattest du das logistische Fachwissen?

Michael Müller: Ich bin ein autodidaktischer Logistiker. Natürlich bekam ich eine Einarbeitung, aber den Großteil habe ich mir selbst angeeignet, durch Ausprobieren, Abschauen und Nachfragen, auch beim Kunden.

Beim Kunden nachfragen? Gibt man sich damit nicht eine Blöße?

Michael Müller: Im Gegenteil! Das zeigt dem Kunden, dass man auf der Suche nach der besten Lösung ist und ihn einbezieht. Auf diese Weise habe ich ein gutes Verhältnis zu den Logistikexperten beim Kunden aufgebaut. Meine Ansprechpartner dort waren auch so etwas wie meine Ausbilder. Beim pensionierten Logistikleiter eines Großkunden kann ich heute noch anrufen und um seinen Rat fragen.

Michael Müller, Lagerleiter bei WüstJetzt bist du Logistikleiter für das Gesamtunternehmen, also die Logistikzentren in Ansbach und Weißenburg und die angemieteten Außenläger. Wie kam das?

Michael Müller: Als der Logistikleiter in Ansbach ging, fragte ich meinen Chef Matthias Schork, wie es weitergeht. Er sagte: „Du machst jetzt beides.“

Einfach so?

Michael Müller: Einfach so. Das Gute daran war aber, dass ich mir die Doppelfunktion selber ausgestalten konnte. Meistens bin ich vormittags in Ansbach und nachmittags in Weißenburg und wenn nötig in den Außenlagern. Ich kann mir das einteilen, wie ich das will. Ich bin ein Macher und dafür dankbar, dass mein Chef Matthias Schork mich machen lässt und meine Sturheit erträgt. Dasselbe gilt übrigens für mein Team.

Du bist jetzt Vorgesetzter von gut 30 Beschäftigten. Wo hast du das Führen gelernt?

Michael Müller: Mein Credo ist: Was gut ist für Wüst, ist gut für uns alle. Das Beste für die Wüst Logistik sind zufriedene Kunden. Also versuche ich, die Dinge so zu machen, dass unsere Kunden auf Dauer zufrieden sind. Die meisten Mitarbeiter verstehen das, vor allem die Leistungsträger. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, weshalb sie meine Sturheit ertragen.

Wie geht es weiter mit dir?

Michael Müller: Unser Logistikbereich wächst, auch qualitativ. Ein nächster Schritt, der hoffentlich bald kommt, ist die Lagerautomatisierung. Ich bin in meinem Beruf glücklich, wenn ich etwas machen kann. So will ich weitermachen, am liebsten bis zur Rente.